Hattingen- Seit dem das Ehrenamtsfest auf dem Schultenhof durch den Neujahrsempfang ersetzt wurde, gibt es nur noch eine Veranstaltung, bei der das große bürgerschaftliche Engagement in Hattingen auch “offiziell” gewürdigt wird. Eine jährliche Feier, die von den vielen Vereinen und Initiativen in der Stadt sehr begrüßt wird, auch wenn sich natürlich niemand mit dem Ziel engagiert, später auf der Bühne dafür gelobt zu werden. Die Sparkasse hat vor 21 Jahren ihre “Ehrenamtsfeier” ins Leben gerufen und zeichnet dabei Menschen und Vereine aus, die sich besonders verdient gemacht haben. “Wir wollen ein großes, herzliches und ehrliches Dankeschön aussprechen,” sagt Sparkassenvorstand Dieter Rumberg. “Und wir merken, dass es wichtig ist, das auf großer Bühne und im feierlichen Rahmen zu machen.”
In diesem Jahr sind 29 Menschen und Vereine nominiert worden. Von Katzenfreunden über Kleingärtner bis hin zu Sängern und Sportlern reicht die Bandbreite. Die Auswahl der Gewinner ist nicht leicht gefallen, so ist zu hören. Ganz im Gegenteil, es war am Ende eine ganz knappe Entscheidung.
Helmut Kalsbach, Walter Schulte und “Music Factory” werden ausgezeichnet
Die erste Medaille geht schließlich an Helmut Kalsbach für mehr als 50 Jahre Engagement. Er wird für seine langjährige Vereinstätigkeit ausgezeichnet. Helmut Kalsbach ist mit 81 Jahren, nach Wahrnehmung unterschiedlichster Vorstandstätigkeiten, Ehrenvorsitzender des VfL Winz Baak. Seine besondere Leidenschaft gilt dem geliebten Handballsport. In seine Amtszeit fallen viele sportliche Höhepunkte. 1970 etwa stiegen die Handball-Damen bis in die Oberliga auf. 1980 schafften die Fußballer den Aufstieg in die Landesliga. Nach einigen sportliche n Rückschlägen freut er sich heute über die insgesamt wieder sehr positiven Entwicklungen, auch in den Abteilungen Turnen, Tischtennis oder bei den Sportschützen. Außerdem war er 20 Jahre lang als Schiedsrichter tätig.
Die zweite Medaille geht an Walter Schulte für 60 Jahre Einsatz für die Hattinger Musiklandschaft. Er ist in verschiedenen Bereichen ehrenamtlich tätig. Von 1982 bis 1999 hat er in der Adventszeit das Glockenspiel auf dem Krämersdorf übernommen. Er spielte auf den Stationen des EVK Hattingen, war viele Jahre Mitglied im Kulturausschuss und leitete 21 Jahre die Geschicke des Initiativausschusses der Hattinger Chöre. Seit 1952 leitet er verschiedene Chöre. Auch als Karnevalsprinz war er während 4 Sessionen für Hattingen unterwegs.
Bei den Vereinen wird der Kinderchor “Music Factory” geehrt. Vorstand, Chorleiter, Betreuer und Helfer arbeiten eng zusammen, um den Kindern und Jugendlichen aus unterschiedlichsten sozialen Schichten eine neue Perspektive durch gemeinschaftliches Singen zu bieten. Auch die Eltern werden mit einbezogen. Der Chor präsentierte seit seiner Gründung in 2010 bisher 5 eigene Musicals und 65 Auftritte und Konzerte, bei denen bis zu 100 aktive Kinder und Jugendliche auf der Bühne standen. So gelingt es “Music Factory” hervorragend, Sprach-, Sozial- und sogar Kulturgrenzen zu überwinden.
Tolles Rahmenprogramm
Für den unterhaltsam-kulturellen Teil im Programm sorgen ebenfalls größtenteils Hattinger. Den Auftakt macht das „Ensemble JEEA“. Der Name setzt sich aus den Vornamen der jungen Künstlerinnen zusammen, die zwischen 10 und 12 Jahre alt sind. Das J steht für Julia Vöhringer, ein E für Emma Vöhringer, das zweite E für Emilia Zayic und das A dann für Anne Sebastian. Die vier Freundinnen haben mit ihren Querflöten beim Regionalwettbewerb von „Jugend musiziert“ den zweiten Platz belegt. Und das obwohl Sie erst seit vier Monaten zusammen spielen. Sie überzeugen mit „Adagio und Allegro“ von Georg Philipp Telemann und „Adagio aus dem Notturno“ von Carl von Dittersdorf.