DIE ANGST VOR BÖLLERN UND RAKETEN

Viele Hunde haben Angst vor Silvester (Foto: RuhrkanalNEWS)

Eine eingeklemmte Rute, angespanntes Winseln und Ruhelosigkeit: Viele Hunde haben Angst vor Silvester und der damit verbundenen Knallerei. Mit diesen Tipps helfen Sie Ihrem Hund durch die Silvesternacht.

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Was für den Menschen ein schöner Brauch ist, kann manche Hunde regelrecht in Panik versetzen und Angstverhalten auslösen: Die Knallerei, die durch Feuerwerk und Böller entsteht, sorgt in vielen Haushalten Jahr für Jahr für angespannte Hundegemüter.

Zeigt der Hund am Silvesterabend lediglich leichte Unruhe, sollten Halter dieses Verhalten so weit wie möglich ignorieren. Denn: Beachten Sie Ihren Hund aufgrund seiner Angst, besteht die Gefahr, dass Sie sein Verhalten verstärken. Trösten und gutes Zureden sind menschliche Verhaltensweisen, die ein Hund so nicht versteht und als Bestätigung seiner Unsicherheit deuten kann.

In ernsteren Fällen beginnt die Anspannung des Hundes bereits Tage vor Silvester, wenn die ersten Raketen und Knaller gezündet werden. Wenn die Lärmbelastung an Silvester ihren Höhepunkt erreicht, sind einige Hunde kaum noch ansprechbar, zittern am ganzen Körper und laufen ruhelos durch die Wohnung. Hier sollten Hundehalter eingreifen und das Leiden des Tieres lindern.

Nicht jeder Hund ist zu Silvester so entspannt...(Foto: RuhrkanalNEWS)

Nicht jeder Hund ist zu Silvester so entspannt…(Foto: RuhrkanalNEWS)

Wie kann ich meinem Hund helfen?

In vielen Fällen kann es einem Hund bereits helfen, wenn an Silvester Fenster, Türen und Rolläden geschlossen bleiben. Ein eingeschalteter Fernseher oder ein Radio dämpft die ungewohnten Geräusche zusätzlich. Richten Sie Ihrem Hund einen ruhigen Platz in einem Raum abseits der Straßenseite ein, so dass er Rückzugsmöglichkeiten hat. Gleichzeitig sollte er jedoch die Nähe zu einer vertrauten Bezugsperson suchen und Körperkontakt aufnehmen dürfen. Ein Spiel zwischendurch und Gassi am Nachmittag kann für Ablenkung sorgen.

Ist die Angst vor Silvester so stark, dass Ihr Hund zittert, hechelt, ruhelos durch die Wohnung läuft oder Verdauungsprobleme aufgrund des Stresses bekommt, sollten Sie professionelle Hilfe hinzuziehen. Experten empfehlen in solchen Fällen eine langfristige Verhaltenstherapie, die eine Geräuschangst des Hundes löst.

Lassen Sie Ihren ängstlichen Hund zu Silvester nicht allein, sondern vermitteln Sie ihm durch Ihre Anwesenheit und einen entspannten Umgang Sicherheit. Als kurzfristige Lösung könnten Sie Silvester an einem ruhigen Ort verbringen, an dem wenige oder keine Raketen und Knaller gezündet werden. Tipp: Auf einigen Nordseeinseln (z.B. Sylt, Amrum) und in einigen Städten (z.B. Goslar, St. Peter Ording) besteht ein Abbrennverbot für Feuerwerkskörper.

Welche Hilfsmittel helfen, welche nicht?

Im Bereich der Homöopathie findet sich eine Reihe von Mitteln, die auf den Hund angstlösend wirken sollen. Die Verabreichung homöopathischer Arzneimittel sollte jedoch nur nach Absprache mit einem erfahrenen Homöopathen erfolgen. Auch synthetische Pheromone und Bachblüten (erhältlich beim Tierarzt oder in der Apotheke) sollen eine beruhigende und Stress lindernde Wirkung auf den Hund haben. Von einem Einsatz sedierender Beruhigungsmittel, die eine Ruhigstellung des Hundes bewirken, raten Tierärzte ab. Der Hund wird hier zwar äußerlich ruhig gestellt, empfindet aber weiterhin innere Unruhe und Angst, die sich im Zustand einer eingeschränkten Bewegungsfähigkeit noch steigern kann.

Häufig werden bei Geräuschangst CDs empfohlen, die durch das Abspielen typischer Feuerwerksgeräusche eine schrittweise Desensibilisierung des Hundes bewirken sollen. Diese Maßnahme eignet sich nicht als Sofort-Hilfe, sondern ist längerfristig einzusetzen. Der Erfolg dieser Methode ist jedoch nur mäßig, da die Frequenzen der abgespielten Geräusche denen eines tatsächlichen Feuerwerks nicht entsprechen.

Generell gilt: Spaziergänge mit schreckhaften Hunden sollten in den Tagen um Silvester nur angeleint erfolgen. Die Leine fungiert in diesem Fall als Ihr verlängerter Arm, der Ihren Hund schützt und verhindert, dass er erschrickt und in Panik davon läuft.