DAS NEUE PROGRAMM – URBANE KÜNSTE RUHR

Das neue Programm 2017 (Foto: Urbane Künste Ruhr)

Bochum- Urbane Künste Ruhr rückt 2017 Utopien in den Fokus und verwandelt den urbanen Raum in eine temporäre Handlungsfläche für zahlreiche Kunstprojekte. Von einem partizipativen Theaterprojekt über eine mobile Performance bis hin zu Projekten, die über die Mittel der Kunst Handlungsstrategien für die Bevölkerung vor Ort entwickeln – das Programm von Urbane Künste Ruhr zeigt auch 2017 eine enorme Vielseitigkeit. „Wir arbeiten mit dem Potenzial hier im Ruhrgebiet und entwickeln Projekte, die sich mit der Region auseinandersetzen, die zeigen, was Kunst hier bewirken kann. Und genau das war mir in den vergangenen sechs Jahren ein Herzensanliegen“, erklärt Katja Aßmann, die Ende 2017 ihre Zeit als Künstlerische Leiterin von Urbane Künste Ruhr beschließt.

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(Foto: Urbane Künste Ruhr)

(Foto: Urbane Künste Ruhr)

Die Aktivierung der Bewohnerschaft sowie die Einbindung regionaler Initiativen, Netzwerke, Festivals und Institutionen zeichnet das Programm von Urbane Künste Ruhr aus. 2017 werden Formate aus den Vorjahren weitergeführt und gleichzeitig kommen neue Formate hinzu, die wiederum auf den Erfahrungen der Vorangegangen fußen.

Truck Tracks Ruhr, die Erfolgsgeschichte auf vier Rädern, geht auch 2017 weiter. Mit Truck Tracks Ruhr #6 Album Bochum (25.01.-25.02.2017) und #7 Album Essen (15.03.-08.04.2017) vervollständigt das Kunstprojekt von Urbane Künste Ruhr nach einem Konzept von Rimini Protokoll seinen Erkundungsreise durch das Ruhrgebiet. Seit April 2016 fährt der LkW durch sieben Städte des Ruhrgebiets. Seine Abschlusstour durch Essen läuft noch bis zum 08. April 2017. Als Teil der Ruhrtriennale wird aus der mobilen Performance eine audio-visuelle Gesamtkomposition in der Mischanlage der Kokerei Zollverein. Truck Tracks Ruhr – The Compilation ist ab dem 19. August 2017 bei freiem Eintritt zu erleben.

2017 gründet Urbane Künste Ruhr mit matthaei & konsorten einen neosolidarischen „Concern“ für das Ruhrgebiet: COOP 3000. Mit KünstlerInnen und BewohnerInnen der Region testet dieser Concern traditionelle Formen der Subsistenzwirtschaft für das Ruhrgebiet aus. Dabei werden Communities und Netzwerke der Region involviert und die überholten Prinzipien des Neoliberalismus ad absurdum geführt. COOP 3000 startet mit seiner ersten Suppertheorieparty am 08. April 2017 in Witten, weitere Partys in Bochum, Dortmund und Duisburg folgen. Den großen Abschluss bildet ein Festival im Juli in Bochum.

Actopolis | Die Kunst zu handeln, eine Koproduktion mit dem Goethe-Institut, startet 2017 in seine finale Phase. Das Projekt ist nicht nur eine Plattform, sondern zugleich der Bauplan für eine Stadt der Zukunft. Noch bis zum 09. April 2017 zeigt Actopolis | Die Ausstellung in der Alten Post Oberhausen die Ergebnisse und Handlungsstrategien aus drei Jahren transnationaler Kooperation von Oberhausen bis Mardin. Im Anschluss tourt die Wanderausstellung durch zehn europäische Städte. Im Jovis Verlag ist der Katalog zur Ausstellung erschienen.

Vom 20. bis 23. April 2017 entsteht mit dem Mercator Research Center Ruhr und der Interkultur Ruhr in der Bochumer Hustadt eine Insel des guten Lebens. Junge WissenschaftlerInnen, die sich seit Oktober 2015 im Netzwerk der Global Young Faculty mit dem Zusammenhang zwischen Migration und Wohlbefinden beschäftigten, präsentieren ihre Forschungsergebnisse. Das Festival bietet allen BesucherInnen die Möglichkeit, durch kreative Erfahrungen neue Wege zum guten Leben zu suchen.

Die fiktive Bildungseinrichtung Urban School Ruhr geht 2017 weiter. Nach Exkursionen, Seminaren und Workshops 2016 beendet die Urban School Ruhr ihre Aktivitäten im Ruhrgebiet 2017 in der Wittener Innenstadt mit der Als-Ob-Installation ‚Double Happiness‘. Das Bild der Stadt. In einer performativen Installation entsteht vom 20. bis 21.05.2017 ein neuartiges Standbild der Stadt Witten. Die Silent University Ruhr, ein Projekt des kurdischen Künstlers Ahmet Öğüt in Kooperation mit Urbane Künste Ruhr und dem Ringlokschuppen Ruhr sowie dem Impulse Theater Festival, bietet seit 2015 AkademikerInnen mit ungeklärtem Aufenthaltsstatus eine Plattform zum Wissensaustausch. Bis Januar 2018 läuft Wem gehört die Kunst? – Support Your (G)local Artist, einem weiteren Kooperationsprojekt von Urbane Künste Ruhr und Ringlokschuppen Ruhr sowie dem Netzwerk X. Als spartenübergreifender Aufruf an regionale KünstlerInnen konfrontiert das Projekt den gesellschaftspolitischen Stellenwert der Kunst mit der Realität der lokalen Kunstschaffenden. Die Erkenntnisse fließen in Formate ein, die im Ruhrgebiet 2017 umgesetzt und in einer Fachtagung im Januar 2018 diskutiert werden. Auch das Netzwerk-Projekt pottfiction läuft als Kooperation zwischen sechs städtischen und freien Theatern 2017 weiter. Erneut finden Workshops mit den Jugendlichen in den einzelnen Städten sowie ein großes Sommercamp vom 15. bis 23.07.2017 in Hamm statt. Ausgerichtet wird es in diesem Jahr vom Helios Theater Hamm.

Der Beitrag von Urbane Künste Ruhr zum Programm der diesjährigen Ruhrtriennale ist eine neue Arbeit des Künstlers Julian Rosefeldt. Die Filminstallation Euphoria thematisiert die utopievernichtenden Seiten des Kapitalismus und richtet den Blick auf eine durchkommerzialisierte, digital vernetzte Welt voller Gier. Ab Einbruch der Dunkelheit wird die Arbeit vom 20. August bist 30. September 2017 an die Außenhülle des Dampfgebläsehauses der Jahrhunderthalle Bochum projiziert.

Am 8. September 2017 reflektiert Urbane Künste Ruhr im Dampfgebläsehaus der Jahrhunderthalle Bochum sechs Jahre nach Gründung der Kunstorganisation im Rahmen des Symposiums Momentaufnahme über Stellenwert und Formen öffentlicher Kunst und ihre Wirkkraft im urbanen Raum. KünstlerInnen und KuratorInnen stellen im Gespräch mit Katja Aßmann ihre künstlerischen Strategien und kuratorischen Ansätze vor. Im Rahmen des Symposiums wird die Publikation Urbane Künste Ruhr 2012–2017 vorgestellt, die im September beim Kerber Verlag erscheint.

Den großen Abschluss des Programms bildet Urban Lights Ruhr. In Marl wird vom 12. bis 29. Oktober 2017 die Stadt als Utopie gestern und heute erkundet. Der Lichtparcours zeigt neue Arbeiten von international renommierten KünstlerInnen wie u. a. Michael Sailstorfer oder Sans Façon. In seiner vierten Auflage nach Stationen in Bergkamen, Hamm und Hagen verwandelt Urban Lights Ruhr mit acht künstlerischen Interventionen den Marler Stadtraum.