CORONA: KREIS WIDERSPRICHT VORWÜRFEN ÜBER MANGELNDE TRANZPARENZ

Die Corona-Zahlen im Ennepe-Ruhr-Kreis (Bildmontage: RuhrkanalNEWS)

Ennepe-Ruhr-Kreis- Seit Beginn der Corona-Pandemie informiert die Kreisverwaltung täglich über die aktuelle Entwicklung der Infektionszahlen und Ausbruchsgeschehen im Ennepe-Ruhr-Kreis. Daher zeigt sich Landrat Olaf Schade irritiert über die am vergangenen Samstag in der Presse zu lesenden Vorwürfe, die Kreisverwaltung würde den Bürgerinnen und Bürgern wichtige Informationen zur Corona-Lage vorenthalten.

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„An sieben Tagen in der Woche können sich alle Bürgerinnen und Bürger auf der Internetseite des Kreises informieren oder mithilfe der Kreis-App alle wissenswerten Fakten rund um die Corona-Lage direkt auf ihr Handy schicken lassen. Auch am Wochenende werden hier die Informationen täglich aktualisiert und die neusten Zahlen geliefert. Darauf kann man sich auch in Zukunft verlassen werden“, so Schade. Ebenfalls an sieben Tagen in der Woche erhält die Presse zu jeder wichtigen Information rund um die Corona-Lage Mitteilungen.

Nachdem die Infektionszahlen in den Sommermonaten extrem zurückgingen, steigen sie nun wieder besorgniserregend an. „Für die Mitarbeiter der Kreisverwaltung bedeutet das jedoch mehr als eine Zahl auf dem Papier! Die Masse an Details, die es tagtäglich neu zu überblicken, zu bewerten und abzuarbeiten gilt, ist kaum noch zu bewältigen“, erklärt Krisenstabsleiterin Astrid Hinterthür.

Zukünftig wird sich das auch auf die tägliche Berichterstattung des Kreises auswirken. So wie bereits die tagesaktuell vermeldeten Infektionszahlen einen Stand von 9 Uhr morgens darstellen, wird auch der aktuelle Sachstand rund um die Infektionsgeschehen im Kreis die Faktenlage der morgens stattfindenden Krisenstabsbesprechung widerspiegeln. „Im Laufe des Tages kommen neue Infektionsgeschehen dazu, andere fallen raus, weil negative Testergebnisse eingetroffen sind. Erfahrungsgemäß ändert sich die Lage so dynamisch, dass die Mitteilungen des Kreises zukünftig keinen Anspruch auf Vollständigkeit mehr haben können, sondern die Faktenlage der morgens stattfindenden Stabsbesprechung widerspiegeln“, erklärt Schade.

Hintergrund ist, dass anders als in einigen Medien dargestellt, die zunehmende Arbeitsbelastung nicht nur auf Infektionsgeschehen in einer Kita und einem Seniorenheim beruht, sondern zusätzlich um über ein Dutzend betroffener Schulen, bereits gestarteten Ermittlungen in weiteren Einrichtungen sowie Infektionsfällen im privaten Bereich, auf Festen und Zusammenkünften oder Großfamilien, die es abzuarbeiten gilt. Erschwerend kommt hinzu, dass die Infektionsketten und somit die Kontaktpersonenermittlung immer länger werden.

Erst am vergangenen Freitag hatte Krisenstabsleiterin Astrid Hinterthür mit anderen Vertretern der Krisenstäbe aus ganz Nordrhein-Westfalen in einer Telefonkonferenz mit dem Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales, Karl-Josef Laumann, unter anderem auch über die kaum zu bewältigende Arbeitsbelastung in den Stadt- und Kreisverwaltungen gesprochen.

Laumanns Botschaft hierzu war eindeutig: An erster Stelle in der Bekämpfung der Pandemie stehe die Nachverfolgung der Infektionsketten. Nur so kann verhindert werden, dass Infizierte weitere Menschen in ihrem Umfeld anstecken und das Virus außer Kontrolle gerät. Gleiches gelte für das Aussprechen und Kontrollieren von Quarantänen durch die städtischen Ordnungsämter. Genau bei diesen beiden Aufgaben liegt die große Herausforderung für die Verwaltung. Hier muss der Schwerpunkt gesetzt werden, um gut über den Winter zu kommen.

Seit Ausbruch des Corona-Virus im Kreisgebiet arbeiten einige Abteilungen und Sachgebiete der Kreisverwaltung beispielsweise aus dem Gesundheitsamt, der IT oder dem Katastrophenschutz fast ausschließlich im Krisenmodus, um die Pandemie einzudämmen. Hinzu kommen dutzende weitere Kollegen, die aus allen Bereichen des Hauses abgezogen wurden oder sich freiwillig gemeldet haben, die in Teams zur Pandemiebewältigung eingesetzt wurden.

„Bei den derzeitig steigenden Zahlen gleicht es einem Kraftakt, tagtäglich, auch für die Samstags- und Sonntagsschichten, noch genug Personal zusammenzubekommen“, erklärt Krisenstabsleiter Michael Schäfer. Zwar werden momentan Stellen ausgeschrieben und weiteres Personal eingestellt, aber auch die Einarbeitung der neuen Kollegen stößt an die Grenzen des Machbaren.