AUTOBAHNAUFFAHRT DREI JAHRE GESPERRT-UNTERNEHMEN PROTESTIEREN

Hattingen/ Sprockhövel/Ennepe-Ruhr-Kreis- Rund 60 Unternehmerinnen und Unternehmer aus Hagen und dem Ennepe-Ruhr-Kreis machten sich gestern Abend gemeinsam stark, um die drohende Sperrung der Autobahnauffahrt Volmarstein an der A 1 zu verhindern. Auf Einladung der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK) waren sie in die Räumlichkeiten der Firma ABUS August Bremicker Söhne KG gekommen. Ebenfalls dabei waren die Bürgermeister der Städte Gevelsberg und Wetter, Claus Jacobi und Frank Hasenberg, der Hagener Oberbürgermeister Erik O. Schulz sowie Olaf Schade, Landrat des Ennepe-Ruhr-Kreises.Vertreter der DEGES (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH), die für die Baumaßnahme zuständig ist, erläuterten den Anwesenden das Bauvorhaben.
Die Maximalforderung der Unternehmer, dargestellt von Dr. Thomas Becker, Mitglied der ABUS-Geschäftsführung, lautet: Die Auffahrt Volmarstein in Richtung Bremen darf nicht gesperrt werden! Schon gar nicht über eine anvisierte Zeit von drei Jahren. Und vor allem mit Blick auf die zeitgleichen Sanierungsarbeiten an der Brücke Eichholzstraße in Gevelsberg. Dass gebaut werden muss, machte Dr. Udo Pasderski von der DEGES schnell klar. Die Brücke Volmarstein im Verlauf der A 1 zwischen den Anschlussstellen Volmarstein und Hagen-West müsse aufgrund mangelnder Tragfähigkeit ersetzt werden.
Nach einer rund zweistündigen Diskussion, in der seitens der Wirtschaft und der Politik auch verschiedenste Alternativen angesprochen wurden, schien zumindest eine Verkürzung der Bauzeit möglich. „Dass wir hier Kompromisse eingehen müssen, ist uns klar. Die Verkürzung der Bauzeit wäre zum Beispiel einer. Uns geht es darum, dass die Achse zwischen Wuppertal und Hagen leistungsfähig bleibt und die Situation so erträglich wie möglich ist. Und da gilt natürlich: je kürzer die Zeit der Sperrung, desto besser“, so SIHK-Geschäftsbereichsleiter Christoph Brünger, der die Diskussion moderierte.

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Kompromissvorschlag: Sperrung bis 2019

Ab 2019, wenn die erste Brückenhälfte fertiggestellt ist, könne man beispielsweise über eine Änderung der Planung nachdenken. Statt drei Spuren in Richtung Köln und zwei in Richtung Bremen könne man das Ganze tauschen. „Drei Spuren in Richtung Bremen öffnen und eine Spur davon als Einfädlungsspur nutzen“, so der Vorschlag der Wirtschaft, der auch von der Bezirksregierung als denkbare Möglichkeit gesehen wird.
Gemeinsam mit den Bürgermeistern, dem Oberbürgermeister und dem Landrat wird die SIHK nun als Vertreter der Wirtschaft einen Brief an NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst schreiben, in dem die Betroffenen noch einmal eindringlich darum bitten, mögliche Alternativen zur Sperrung zu überprüfen. „Und vor allem müssen sich die DEGES und der Landesbetrieb Straßenbau NRW abstimmen, damit die Maßnahmen Volmarstein und Gevelsberg besser koordiniert werden“, so Brünger weiter.
Dass das umliegende Verkehrsnetz bei einer Sperrung der Auffahrt Volmarstein und einer nicht fertiggestellten Brücke in Gevelsberg zusammenbricht, da waren sich alle Beteiligten einig. „Das ist nicht zu stemmen und bietet ein stark erhöhtes Unfallrisiko im Sekundärnetz“, warnt Brünger. Denn, das sei auch klar, die empfohlene Umleitung über das Autobahnkreuz Wuppertal-Nord sei keine Alternative. „Die wird auch kaum einer nutzen. Es werden alle – LKW wie PKW – auf den Ausweichstrecken fahren.“
Bodo Middeldorf (MdL) versprach für den NRW-Verkehrsausschuss, auch stellvertretend für die gestern anwesenden MdLs, die Problematik erneut mit nach Düsseldorf zu nehmen. Gerade noch einmal mit Blick auf die bessere Koordination der beiden Baustellen Gevelsberg und Volmarstein.