AG HATTINGER ÖKOZELLEN WILL PLATANEN ERHALTEN

Einige der Platanen werden für den Neubau gefällt (Foto: Strohdiek)

Hattingen- Die Arbeitsgemeinschaft Hattinger Ökozellen wendet sich mit einem offenen Brief an die Verwaltung und die Politiker der Stadt. Damit wirbt sie für ein Umdenken und den Erhalt der Platanen an der Gesamtschule Welper und den Erhalt eines Wäldchens der der neuen Feuerwache weichen soll. Hier der Brief in voller Länge:

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Die Arbeitsgemeinschaft Hattinger Ökozellen wirbt für den Erhalt des Platanen-Domes an der Gesamtschule in Welper und den Erhalt des Wäldchens an der Blankensteiner Straße, das dem Neubau einer Feuerwache weichen soll. Wir sehen, dass die Stadt als Vertreterin des Allgemeinwohls in beiden Fällen in einem Dilemma steckt.

Bei der Gesamtschule will sie den Schulbetrieb optimieren, andererseits ist sie dem übergeordneten Ziel des Klima- und Naturschutzes verpflichtet. Dieses Dilemma „Schule oder Bäume“ ist allerdings selbstverschuldet und kann und darf nicht auf Kosten der wertvollen Bäume auf dem Pausenhof der Horstschule gelöst werden. Von einer Fachverwaltung kann erwarten werden, dass sie intelligentere Lösungen findet, als das Abholzen von möglicherweise 19 alten Bäumen. Die Bäume sind Lebensräume für Tiere und Pflanzen und sie dienen in hervorragender Weise der Abmilderung der menschengemachten Erhitzung – auch direkt bei dem bestehenden Schulgebäude. Die Vernichtung der Bäume wäre ein verheerendes Signal. Die Bäume müssen erhalten und gepflegt werden.

Alle kommunalen Tätigkeiten, die die bauliche Struktur der Stadt betreffen, müssen einen Mehrwert für den Schutz des Klimas als auch den Schutz der Biodiversität bringen.
Das gilt auch für den geplanten Bau der Feuerwache an der Blankensteiner Straße. Gerade Baumbestände, die noch in der vollen Wachstumsphase sind, wie dort, speichern in beträchtlichem Maße CO2. Weitere Wohlfahrtswirkungen des Wäldchens für die Erholung der Menschen, als Lebensraum für Tiere, Pflanzen und Pilze, Bindung von Feinstaub, die Verdunstungsleistung und Wasserspeicherung und die zusätzliche Speicherung von CO2 durch Humusbildung, lassen sich nur schwer ausgleichen. Ein gewisser Ausgleich wäre zum Beispiel durch die Entsiegelung einer mindestens gleichgroßen Fläche in der Nachbarschaft vorstellbar, die zudem nach Naturschutzrichtlinien gestaltet werden müsste.

Es gibt weitere Verfahren in der Stadt, die in das oben geschilderte Dilemma führen, wie zum Beispiel die Asphaltierung des Radwegs an der Bahntrasse. Es zeichnet sich immer mehr ab, dass ein „Weiter so“ sowohl in der Stadtentwicklung als auch in der Art des Wirtschaftens die Lebensmöglichkeiten der Menschen erheblich gefährden. Je früher Bürgerinnen und Bürger als auch öffentliche Verwaltungen Verantwortung für nachkommende Generationen übernehmen, desto besser.

Daniela Beisser, Erich Füllbeck, Olaf Heitkämper, Jürgen Knier, Irina Leschber, Ute Matzkows, Thomas Griesohn-Pflieger, Renate Zinke