LÖSCHHUBSCHRAUBER FÜR HATTINGEN

Der neue Löschflug-Helikopter D-HERKI in Hattingen (Foto: RuhrkanalNEWS)
Löschflug-Pilot Jens Herströter wird in die neue Flugtechnik eingewiesen, Foto: RuhrkanalNEWS

Löschhubschrauber-Pilot Jens Herströter (Mitte) wird in die neue Flugtechnik eingewiesen (Foto: RuhrkanalNEWS)

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Hattingen – Seit Monaten hat Feuerwehrchef Tomás Stanke hinter den Kulissen an diesem Coup gearbeitet und mehrfach drohte seine Idee zu scheitern, doch jetzt ist es unwiderruflich: Hattingen bekommt einen Löschhubschrauber. „Wir konnten einen ausgemusterten Sikorsky CH-53 der Bundeswehr ergattern. Das ist ein mittelschwerer Transporthubschrauber, der perfekt für unsere Zwecke geeignet ist“, sagt Stanke voller Stolz im RuhrkanalNEWS-Gespräch.

Der Hubschrauber, den die Feuerwehr nun kaufen konnte, ist bereits 25 Jahre alt. Er war schon 1993 zur Waldbrandbekämpfung in Griechenland im Einsatz und hat dort gute Dienste geleistet. Das Wasser wird in einem Transportbehälter unter dem Hubschrauber zur Brandstelle geflogen und dort direkt von oben in den Brandherd abgelassen. „Der Sikorsky CH-53 kann pro Flug bis zu 5.000 Liter Wasser transportieren“, erklärt Tomás Stanke. „Das ist einerseits für einen Löschhubschrauber nicht besonders viel, dafür kann er andererseits schnell neues Wasser aufnehmen und ist wendig.“ Der Kemnader Stausee soll als „Tankstelle“ für den Wasserbehälter dienen.

Der Hubschrauber soll zukünftig dafür sorgen, dass auch in den Außenbereichen Hattingens die Löscharbeiten innerhalb der vorgeschriebenen Zeit beginnen können. In den nächsten Tagen wird der Parkplatz neben der Feuer- und Rettungswache zu einem Hubschrauberlandeplatz umgebaut. Einige Parkplätze für die Feuerwehrleute gehen dadurch verloren. „Aber das nehmen die Kolleginnen und Kollegen gerne in Kauf, schließlich sind wir mit dem Hubschrauber nun perfekt gerüstet“, so Tomás Stanke.

Überörtliche Hilfe selbstverständlich

Kreisbrandmeister Rolf-erich Rehm ist begeistert über den Löschhubschrauber (Foto: Kreisfeuerwehrverband)

Kreisbrandmeister Rolf-Erich Rehm ist begeistert über den Löschhubschrauber (Foto: Kreisfeuerwehrverband)

Pressesprecher Jens Herkströter hat in den vergangenen Monaten bereits den Hubschrauber-Pilotenschein gemacht. Dazu büffelte er mehrere Wochen am Institut der Feuerwehr in Münster Theorie. Die praktische Ausbildung konnte er an der Flugschule der Bundeswehr absolvieren. Insgesamt 200 Flugstunden hat Herkströter inzwischen absolviert. „Eine einmalige Chance, die ich natürlich gerne ergriffen habe“, sagt Herkströter. Das neue Löschgerät soll selbstverständlich nicht nur in Hattingen eingesetzt werden. Einzugsgebiet ist der gesamte Ennepe-Ruhr-Kreis und ein großer Teil des Ruhrgebietes. Anfragen der benachbarten Feuerwehren liegen bereits vor. Sobald der Löschhubschrauber in Hattingen stationiert ist, werden sich die Besucherdelegationen wahrscheinlich in Hattingen die Klinke in die Hand geben. „Das ist natürlich für den Ennepe-Ruhr-Kreis eine echte Verbesserung, die die Feuerwehr deutlich besser aufstellt und für die wir wirklich dankbar sein können“, sagt auch Kreisbrandmeister Rolf-Erich Rehm. Im Gespräch mit RuhrkanalNEWS gibt er zu, dass er lange nicht daran geglaubt hat, dass es möglich sein würde, den Hubschrauber nach Hattingen zu holen.

Stillschweigen über Kaufpreis vereinbart

Die Einsatztaktik der Feuerwehren im gesamten Kreis wird sich durch den Hubschrauber ändern. Das hat zur Folge, dass die Führungskräfte einen Aufbaukurs besuchen müssen. Ob dieser in Kreis oder am Institut der Feuerwehr in Münster stattfinden wird, ist derzeit noch nicht geklärt. Genau so wenig steht fest, wer diesen Aufbaukurs bezahlen wird. Überhaupt, die Kosten! Was die Stadt Hattingen unter dem Strich für den Löschhubschrauber bezahlt hat, hat sie nicht verraten. Bundeswehr und Stadt haben darüber Stillschweigen vereinbart. „Er war aber ein echtes Schnäppchen, soviel kann ich verraten“, sagt Tomás Stanke. „Er sollte bei der Bundeswehr sowieso ausgemustert werden.“ In den nächsten Tagen soll der Hubschrauber aus Süddeutschland, wo er bisher noch stationiert ist, nach Hattingen geflogen werden. Pilot wird Jens Herkströter sein. Er bekommt bei dieser Gelegenheit eine ausführliche Einweisung durch einen Bundeswehrpiloten, der ihn auf dem Flug anschließend begleitet.

Der neue Löschflug-Helikopter „D-HERKI“ für Hattingen, Jens Herkströter bei einem Ausbildungsflug