EINSPRUCH GEGEN 26:2 SCHEITERT AUS FORMALEN GRÜNDEN

Hattingen/ Bochum- Die Verhandlung vor der Spruchkammer ist zuende, bevor sie richtig begonnen hat. Die Einspruchgebühr von 13€ ist nicht rechtzeitig gezahlt worden. Deshalb, so die Kammer, dürfe sie aus verbandsrechtlichen Gründen nicht über den Einspruch des TUS Hattingen gegen die Wertung des Ergebnisses von 26:2 verhandeln. Damit steht Günnigfeld wohl als Aufsteiger fest. Auch wenn Verantwortliche des TUS Hattingen Beschwerde einlegen wollen.

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Doch der Reihe nach: Das Spiel zwischen SF Altenbochum und VfB Günnigfeld endet mit 2:26 . Damit schiebt sich Günnigfeld kurz vor Saisonende auf den ersten Tabellenplatz, an den punktgleichen Hattingern vorbei. Nur aufgrund des nun deutlich besseren Torverhältnisses tauschen die beiden Vereine die Plätze. Schnell wird in Hattingen der Verdacht ausgesprochen, es sei bei der Partie nicht mit rechten Dingen zugegangen. Und genau darüber soll bei der Spruchkammer verhandelt werden.

Michael Schulz hält den Spielverlauf für regelgerecht und hätte sich deshalb auch eine Verhandlung gewünscht (Foto: RuhrkanalNEWS)

Michael Schulz hält den Spielverlauf für regelgerecht und hätte sich deshalb auch eine Verhandlung gewünscht (Foto: RuhrkanalNEWS)

Inzwischen unbestritten ist, dass von der Günnigfelder Bank, beim Stand von 15:1, der Ruf erklang „Wenn ihr weiterspielt bekommt ihr ne Kiste Bier!“. Zu diesem Zeitpunkt wollte Altenbochum eigentlich das Spiel abbrechen. Allerdings wäre dann das Spiel nur 2:0 für Günnigfeld gewertet worden. Michael Schulz, Jugendleiter beim VfB will diesen Spruch dennoch nicht als ernsthafte Offerte verstanden wissen. „Das war ein flapsiger Spruch eines Spielers als Reaktion darauf, dass einige Altenbochumer erkennbar noch angetrunken angetreten sind“, so Schulz. „Aber daraus einen Bestechungsversuch zu konstruieren ist absurd.“ Die Frage ob bereits die Tatsache dass eine Mannschaft in Unterzahl und alkoholisiert antritt, schon eine Unsportlichkeit darstellt, wenn es um den Aufstieg geht, könnte allein die Spruchkammer abschließend beantworten. Aber die darf ja nach den Regeln des Verbandes nicht verhandeln, da 13€ zu spät gezahlt wurden..

Lars Distelrath ärgert sich über die zu spät gezahlte Einspruchgebühr (Foto: RuhrkanalNEWS)

Lars Distelrath ärgert sich über die zu spät gezahlte Einspruchgebühr (Foto: RuhrkanalNEWS)

„Das war unsere eigene Dummheit, ein Anfängerfehler. Aber Unwissenheit schützt vor Strafe nicht“, gibt Lars Distelrath zu. „Wir haben zum ersten Mal Einspruch eingelegt und keiner von uns ist länger als zwei Jahre im Amt.“ Der Geschäftsführer des Jugendbereichs ärgert sich allerdings auch, dass von Seiten der Spruchkammer kein rechtzeitiger Hinweis auf die Gebühr kam. Schließlich, so ist zu hören, waren in den vergangenen Wochen mehrfach Vereinsvertreter bei Verhandlungen anwesend. A-Jugend-Trainer Serhat Demir ist nach der geplatzten Verhandlung sichtlich geladen. „Es wird natürlich nun schwer den Jugendlichen weiterhin zu vermitteln, dass Fair-Play wichtig ist.“ Aber Demir macht auch deutlich, dass seine Mannschaft nun mit einer „jetzt erst recht“-Einstellung in die kommende Saison gehen wird und wieder den Aufstieg als Saisonziel anstrebt.

Vereinsvertreter aus Hattingen und Günnigfeld sprechen direkt nach der geplatzten Verhandlung intensiv miteinander. Die Sorge ist, dass durch die geplatzte Verhandlung und die nun ungeklärt im Raum stehenden Vorwürfe eine  ernsthafte Feindschaft zwischen den Vereinen entstehen kann. Das wollen alle Anwesenden um jeden Preis vermeiden. Auch deshalb sind die Vertreter aus Günnigfeld und Hattingen einig in ihrer Enttäuschung, dass die Spruchkammer den Fall wegen zu spät gezahlter 13 € nicht geklärt hat. Nun hoffen die Vertreter beider Vereine, dass die Beschwerde Erfolg hat und ein abschließender Schiedsspruch erfolgt. „Es wird auf jeden Fall nicht daran scheitern, dass wir die Gebühr zu spät zahlen,“ so Michael Schulz. Und der Verband würde sich, dem Fairplay und der Jugendarbeit in den Vereinen einen großen Gefallen erweisen, wenn wirklich noch ernsthaft verhandelt würde.

Hinweis in eigener Sache: Der Sohn eines Redaktionsmitgliedes spielt in der betroffenen A-Jugend-Mannschaft des TUS Hattingen.