EINE SICHERHEITSLÜCKE GESCHLOSSEN

Hattingen / Elfringhausen- „Dieser Wagen kommt genau zum richtigen Zeitpunkt. Zum Jahreswechsel  wurde bei zwei Bränden deutlich, dass wir im Bereich der Wasserversorgung über lange Strecken nachbessern müssen“, sagt Feuerwehrchef Tomás Stanke. Anlass ist die Übergabe eines neuen Schlauchwagens. Dieser ist vom Bund finanziert und dient dem Katastrophenschutz. Daher rührt auch seine Kurzbezeichnung „SW-Kat“.

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Kurz nachdem nach besagten Bränden bei der Stadt interne Planungen beginnen, welches Fahrzeug man anschaffen müsse, um bei der Wasserversorgung abseits der geschlossenen Wohnbebauung besser aufgestellt zu sein, hat Tomás Stanke den Kreisbrandmeister am Telefon. Rolf-Erich Rehm bietet ihm den SW-Kat an, verbunden mit der Frage, ob Hattingen überhaupt Interesse an dem Fahrzeug habe. „Noch bevor die Frage wirklich beendet war, haben ich laut und deutlich „Ja“ gesagt“, schmunzelt Stanke. Und nun ist es soweit. Die offizielle Übergabe in der Feuer- und Rettungswache am Wildhagen findet statt.

Fahrzeug kommt ins „Hattinger Outback“

Ulrich Scherenberg bekommt den symbolischen Schlüssel und damit ist das Fahrzeug offiziell übergeben (Foto: RuhrkanalNEWS)

Ulrich Scherenberg bekommt den symbolischen Schlüssel und damit ist das Fahrzeug offiziell übergeben (Foto: RuhrkanalNEWS)

Als erster ergreift Landrat Olaf Schade das Wort. „Sie haben jetzt die einmalige Gelegenheit, einen Dienstweg physisch nachgebildet zu sehen. Stellen Sie sich bitte nur noch vor, dass neben mir Vertreter des Bundes und der Bezirksregierung stehen.“ Und dann beginnt der angekündigte Dienstweg. Olaf Schade übergibt den symbolischen Schlüssel und damit das Fahrzeug an Bürgermeister Dirk Glaser, der ist verwaltungsrechtlich der Leiter der Feuerwehr. Dieser übergibt den Schlüssel an Tomás Stanke, der ihn an Ulrich Scherenberg weiterreicht. Damit ist der SW-Kat endlich dort angekommen, wo er auch stationiert werden soll. Beim Löschzug Elfringhausen, dessen Chef Ulrich Scherenberg ist.

Das neue Fahrzeug wird in Elfringhausen stationiert, da dort die Wasserversorgung über lange Strecken quasi Alltag ist.  „Wir im Hattinger Outback können die 2000m B-Schläuche auf dem Wagen gut gebrauchen“, so Scherenberg. „Hier gibt es viele Bereiche, in denen Hydranten nur spärlich vorhanden sind.“ Da das schon immer so war, gelten die Elfringhauser Feuerwehrleute seit langem als die Experten für Wassertransport unter den Hattinger Einheiten. Trotzdem, soviel ist klar, werden die 28 aktiven Männer und Frauen des Löschzuges den ganzen Sommer mit dem Fahrzeug üben, um sich mit allen Möglichkeiten die die neue Technik bietet, vertraut zu machen. „Wir können damit auch in unwegsamen Gelände innerhalb weniger Minuten zwei parallele Schlauchleitungen von 1000 Metern legen oder eben eine, die über 2 Kilometer läuft“, so Ulrich Scherenberg. „Eine leistungsstarke Pumpe auf dem Fahrzeug sorgt dafür, dass auch genügend Wasser an der Einsatzstelle ankommt.“ Im Dauerbetrieb fließen durch eine B-Leitung 800 Liter Wasser pro Minute. Das geländegängige Feuerwehrfahrzeug mit Automatikgetriebe dürfte dabei so ziemlich jeden Winkel im Hattinger Stadtgebiet erreichen.

Politprominenz und Verwaltung bei der Übergabe dabei

Viele Feuerwehrleute nutzten die Gelegeheit um sich das Fahrzeug anzusehen (Foto: RuhrkanalNEWS)

Viele Feuerwehrleute nutzten die Gelegeheit um sich das Fahrzeug anzusehen (Foto: RuhrkanalNEWS)

„Doch eins ist sicher, das Fahrzeug wird nicht nur in Hattingen eingesetzt. Kreisweit wird es sicher häufiger angefordert“, erklärt Tomás Stanke. „Und da es ein vom Bund finanziertes Einsatzmittel ist, kann es bei größeren Unglücken auch bundesweit angefordert werden.“ Das bedeutet, dass -zum Beispiel bei Hochwasser- eine Mannschaft aus Hattingen mit dem SW-Kat abrücken muss. Unter Umständen für mehrere Tage.

Was das Fahrzeug alles kann und warum es so wichtig ist, lassen sich am Rand der offiziellen Übergabe nicht nur Bürgermeister Dirk Glaser und die zuständige Dezernentin Christine Freynik erklären, sondern auch die beiden Bundestagsabgeordneten Ralf Kapschack (SPD) und Dr. Ralf Brauksiepe (CDU). Außerdem lassen sich zahlreiche Feuerwehrleute die Gelegenheit nicht entgehen, als erste das neue Fahrzeug zu inspizieren. Über die Kosten spricht man am Rand auch. „Ich habe die Ausschreibung natürlich nicht gesehen, deshalb kann ich dazu keine genauen Angaben machen“, sagt Tomás Stanke. „Aber bei der Ausstattung dürfte der SW-Kat 350.000 bis 400.000 Euro kosten.“ Das macht verständlich, warum sich auch Bürgermeister Dirk Glaser so über das neue Fahrzeug freut. Ohne den Anruf des Kreisbrandmeisters hätte Hattingen etwas vergleichbares wohl selbst finanzieren müssen.